
Ping-Pong Nr. 80 © Kathrin Feser
Kathrin Feser
FEBRUAR – MÄRZ 2025
KATHRIN FESER // Ripples
Die in Veitshöchheim lebende Künstlerin vereint in ihrer Ausstellung »Ripples« zwei kontrastierende Werkserien: ihre meditativen ›orbital drawings‹ und die digital entstandenen Collagen der ›Ping-Pong‹ Serie. Für Kathrin Feser gleichen ihre künstlerischen Arbeiten faszinierenden Zeitreisen, die sich schwerelos zwischen verschiedenen Epochen bewegen. »Ich konstruiere spielerisch etwas aus der Vergangenheit, kommentiere die Gegenwart und visualisiere die Zukunft«, erläutert die Künstlerin.
In ihren während der Corona-Pandemie entstandenen ›Ping-Pong‹-Collagen vermischt die Künstlerin unterschiedlichste Elemente zu quadratischen Kompositionen. Sie kombiniert Abbildungen ihrer Zeichnungen mit Reisefotografien, Alltagsschnappschüssen und gezielt ausgewählten Fundstücken. Jede einzelne Collage eröffnet dem Betrachter neue Perspektiven und lädt zu einer persönlichen Zeitreise ein.
Die ›orbital drawings‹ hingegen entstehen in einem ganz anderen Prozess: In wochenlanger konzentrierter Arbeit entwickelt Feser mit Tusche auf Papier komplexe Liniengebilde. Die Kunsthistorikerin Anna Katharina Feldhaus beschreibt diese Arbeiten als »geometrische Formen, die zu komplexen Metabildern organischer Kosmen werden – zu einer Art Materie mit Eigenleben«. Die Zeichnungen schweben zwischen wissenschaftlicher Präzision und künstlerischer Intuition, erschaffen mikroskopische Welten oder erinnern an ferne Galaxien.
Der Titel »Ripples« verweist auf die zentrale Idee der Ausstellung: Wie kleine Wellen, die sich auf einer Wasseroberfläche ausbreiten, können scheinbar unbedeutende Momente große, transformierende Ereignisse auslösen. Diese Metapher spiegelt sich sowohl in den vielschichtigen Collagen als auch in den kreisenden Bewegungen der Tuschezeichnungen wider.