Bild Nr. 12 © Angelika Michl

5. Juni bis 31. Juli 2025
FARBRÄUME UND DENKANSTÖSSE

Angelika Michl

JUNI – JULI 2025

ANGELIKA MICHL // Farbräume und Denkanstöße

Angelika Michl, freischaffende Künstlerin aus dem Weikersheimer Ortsteil Laudenbach, lädt unter dem Titel »Farbräume und Denkanstöße« zu einer Reise in die Welt der Farben und der Inspiration ein. Die Ausstellung zeigt das breite Spektrum ihres Schaffens: von abstrakten Kompositionen mit fließenden Farbübergängen bis hin zu Werken mit figurativen Elementen wie stilisierten Köpfen und Horizontdarstellungen. Charakteristisch für Michls Arbeiten ist die Technik des Auf- und Abtragens verschiedener Farbschichten, teilweise mit dem Spachtel, wodurch eine besondere Tiefe und Lebendigkeit entstehen. Sie arbeitet vorwiegend mit Acrylfarben, akzentuiert durch Metallic Gold, Seidenmalerei und schwarze Kontraste, die ihren Werken eine besondere Intensität und Präsenz verleihen. In vielen ihrer Arbeiten finden sich kreisförmige Strukturen – ein wiederkehrendes Symbol, das für einen unendlichen Prozess ohne Anfang und Ende steht und damit auf existenzielle Fragen und zyklische Lebensprozesse verweist.

Michls künstlerische Entwicklung ist eng mit ihrem persönlichen Weg der Selbstfindung verbunden. Ihre frühen Arbeiten waren zunächst geprägt von der Konzentration auf einzelne Farbfamilien, die in harmonischen Kompositionen Ruhe und Klarheit ausstrahlten. Im Laufe der Zeit wurden ihre Bildkompositionen zunehmend komplexer und farblich vielfältiger – eine Entwicklung, die sie selbst mit gesellschaftlichen Veränderungen und ihrer persönlichen Reifung in Verbindung bringt. Farbe ist für die Künstlerin ein Symbol für Offenheit, Vielfalt und Lebensfreude, was sich in der zunehmenden Expressivität ihrer Arbeiten widerspiegelt.

Stilistisch bewegt sich Michl in einem Spannungsfeld zwischen Abstraktion und Figuration, zwischen meditativer Ruhe und energetischer Dynamik. Ihre Werke wecken Assoziationen zu verschiedenen Strömungen der Klassischen Moderne – Betrachtende mögen sich an die ornamentale Opulenz eines Gustav Klimt, die farbliche Sensibilität eines Claude Monet, die rhythmische Formensprache eines Paul Klee oder die farbintensive Expressivität eines Hundertwasser erinnert fühlen. Dennoch hat die Künstlerin eine eigenständige Bildsprache entwickelt, die sich durch eine besondere Balance zwischen Reduktion und Fülle, zwischen Intuition und Kontrolle auszeichnet. Technisch zeichnet sich ihre Arbeit durch eine experimentelle Offenheit aus – neben klassischen Maltechniken integriert sie auch Upcycling-Elemente und kombiniert verschiedene Materialien zu neuen Ausdrucksformen. Zentral für ihr künstlerisches Selbstverständnis ist der Glaube an die transformative Kraft der Kunst – sowohl für die Schaffende als auch für die Betrachtenden.