Stefan Soravia
Dezember 2017 – Januar 2018 (Doppelseite / Vernissage)
STEFAN SORAVIA (* 1954) // Der Wald in Hohenlohe und die Alpen in Italien gehören zum erweiterten Atelier von Stefan Soravia. Der Künstler bezieht die Essenzen seines Schaffens aus den Landschaften, die ihn umgeben. Im italienischen Bergland hat der gebürtige Ulmer viele Jahre seiner Kindheit verbracht, immer wieder kehrt er im Zuge seiner künstlerischen Arbeit dorthin zurück. Ein Fixpunkt ist auch Wallhausen im Landkreis Schwäbisch Hall, wo Stefan Soravia seine Kunstwerke in einem umfunktionierten Kornspeicher ausarbeitet. Stefan Soravia ist ein Sammler, Finder und bildnerischer Bearbeiter, der den Blick schult für alles, was üblicherweise unter der Oberfläche verborgen bleibt. Das Erleben seiner Werke gleicht einem Spaziergang durch die Natur, wie sie so vielleicht noch nie gesehen worden ist.
„Biografie Natur“ übertitelte Stefan Soravia seine Ausstellung im Dezember 2017. Der Kontakt zwischen ihm und der FabrikGalerie bestand seit der Ben-Willikens-Ausstellung 2013, bei der auch Stefan Soravia anwesend war. Bei Ben Willikens hatte Stefan Soravia in den 1980er Jahren an der Kunsthochschule Braunschweig Malerei studiert, gemeinsam teilen sich die Künstler seit einigen Jahren das Atelier in Wallhausen. Vier Jahre nach seiner Werkschau in der FabrikGalerie bereicherte Ben Willikens nun die Vernissage seines ehemaligen Schülers mit einer Einführung in die Ausstellung.
Rund 30 Objekte aus den zurückliegenden Jahren zeigte Stefan Soravia in dieser Ausstellung. Negative von Baumrinde auf Stoff zum Beispiel, Schraffuren wettergegerbter Steine, den Abdruck rostenden Metalls auf einem Tuch, arrangierte Relikte einer längst aufgegebenen Mine in den Dolomiten. An derartigen Berührungspunkten von organischer Natur und menschlicher Kultur klinkt sich Stefan Soravia gestalterisch in die ablaufenden Prozesse ein. Der Vielfalt natürlicher Abläufe entspricht er, indem er sich nicht auf eine Ausdrucksform beschränkt. Sein faszinierendes Werk kennt nicht die eine Gattung, sondern wandert zwischen Formen der Malerei und Zeichnung, der Objektkunst und der Installation hin und her. Wie der Künstler in der Landschaft ist auch damit sein Werk in Bewegung und überführt die biografischen Spuren der Natur in einen sensiblen künstlerischen Ausdruck.