01.12.2001 - 31.01.2002
STRICHMÄNNCHEN - HOLZSCHNITTE

Peter Zaumseil

Dezember 2001 – Januar 2002 (Doppelseite / Vernissage) und Dezember 2019 – Januar 2020 (Doppelausstellung / Vernissage)

PETER ZAUMSEIL (* 1955) // Die Bekanntschaft des Holzschneiders Norbert Gleich aus Lauda mit dem vogtländischen Künstler Peter Zaumseil führte im Dezember 2001 zur ersten Zaumseil-Vernissage in der FabrikGalerie. Es war der Beginn einer engen Verbindung, die 18 Jahre später erneut in eine Vernissage mündete. Im Dezember 2019 stellte Peter Zaumseil gemeinsam mit dem Keramikkünstler Ludwig Laser in Lauda-Königshofen aus.

Peter Zaumseil lebt und arbeitet im sächsischen Elsterberg. Seine Geburtsstadt Greiz liegt acht Kilometer nördlich, jenseits der Landesgrenze zu Thüringen. Bereits als Schüler entdeckte er die bildende Kunst für sich. Zeichenlehrer erkannten sein Talent und förderten ihn. Als Jugendlicher begann er zunächst eine Lehre im Metallbau, aber die künstlerische Ausbildung verschaffte sich mehr und mehr Raum. In Rudolstadt, Leipzig und Gera besuchte Peter Zaumseil über zehn Jahre hinweg Kurse in Grafik und Malerei. Ende der 1980er fand er dann mit dem Holzschnitt die künstlerische Ausdrucksform, die seiner Vorliebe für Flächen und starke Konturen große Gestaltungspielräume eröffnete. Beharrlich erarbeitete sich Peter Zaumseil das künstlerische Handwerk des Holzschneidens; mit viel Sinn für die Tradition, aber er näherte sich diesem uralten Medium auch mit einer gewissen Unverfrorenheit. Er experimentierte mit Farben, mit Drucktechniken und fand zu einer abstrahierenden Form der figurativen Darstellung, die sein Werk bis heute auszeichnet.

Zwei Motivstränge durchziehen die malerischen und druckgrafischen Arbeiten. Da ist zum einen die Landschaft. Hier bleibt Peter Zaumseil meist naturalistisch in der Darstellung. Mal in zurückhaltenden, mal in leuchtenden Farben fängt er die Stimmungen der Jahres- und Tageszeiten ein. Peter Zaumseil hat viele Jahre in seiner Geburtsstadt Greiz am Rand des historischen Landschaftsparks des Fürstenhauses Reuß gelebt. Auf diese Prägung führt der Künstler seine Affinität zur bildnerischen Auseinandersetzung mit der Landschaft zurück. Der zweite Motivstrang im Werk von Peter Zaumseil ist das, wie er es ausdrückt, „ewige Thema Mann und Frau“. Seine figürlichen Darstellungen umkreisen das Beziehungsgeflecht der Geschlechter zwischen Liebe, Lust und Hass, Sehnsucht, Mut und Übermut. Besonders der weibliche Körper ist ein immer wiederkehrendes Motiv, das Peter Zaumseil mit dem Blick für die Klarheit der Geste und mitunter auch mit bewusster Doppeldeutigkeit inszeniert.