01.08.2012 - 30.09.2012
DRECHSLERHANDWERK UND ACRYLSTICH

Bettina Haller und Hermann Trabold

August – September 2012

BETTINA HALLER (* 1971) // Kunsthandwerk mit Holz und die Kunst des Acrylstichs verband im Sommer 2012 die Gemeinschaftsausstellung von Bettina Haller und Hermann Trabold. Die Chemnitzer Künstlerin Bettina Haller befasst sich seit den 1990er Jahren intensiv mit dem Acrylstich. Bei dieser dem Kupferstich ähnlichen Technik wird mit vielen kleinsten Stichelbewegungen in eine Acrylplatte gestochen. Fein nuancierte Zwischentöne entstehen, Gespinste von Flächen, Linien und Strukturen, Schattierungen und Bewegungen des Lichts. Auf diese Weise erschaffe Bettina Haller „Bilder der Entschleunigung, Illustrationen zu einem Märchen von der wiedergefundenen Zeit“, formuliert es der Kulturjournalist Matthias Zwarg. Traumbilder, die Bettina Haller mit Vorliebe auch mit Prosa und Lyrik kombiniert und in Künstlerbücher integriert. Die Buchgestaltung ist seit dem Studium an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig ein Arbeitsschwerpunkt von Bettina Haller. In ihrer Chemnitzer Druckwerkstatt entsteht neben Holzschnitten und Acrylstichen eine Vielzahl an originalgrafischen Büchern, Lyrikheften und Kalendern.

 

August – September 2012

HERMANN TRABOLD (* 1961) // Spannende Wechselwirkungen mit der grafischen Kunst von Bettina Haller erzeugten bei der gemeinschaftlichen Ausstellung die Werke von Hermann Trabold. Seine Arbeiten entstehen aus im Wald oder auf Streuobstwiesen gefundenem Holz. Aus diesen Fundstücken fertigt er Holzobjekte, die Raum lassen für die Geschichten, die das Ausgangsmaterial zu erzählen hat. Hermann Trabold schätzt die eigene Ästhetik, die seine verwendeten Wurzelhölzer, Astgabelungen und teilverstockten Hölzer mitbringen. Risse, Pilze, Narben, Verfärbungen und Verwachsungen bezieht er in den Entstehungsprozess der Objekte ein. Dieser Prozess erfordert Sensibilität und Langmut. Teilweise lässt Hermann Trabold vorgedrechseltes frisches Holz über Jahre liegen, bis es weiterbearbeitet wird. Der gebürtige Königheimer kam als 17-Jähriger zum Drechslerhandwerk, im Zuge seiner Ausbildung zum Holzmechaniker. Seine künstlerischen Ambitionen hat er durch Fortbildungen und Workshops weiterentwickelt.